Eigentlich mussten wir damit rechnen, dass wir diesen Mann vergessen können. Aber im Gegensatz zu seiner letzten internationalen Veröffentlichung, Joko, die sich schon penetrant dem internationalen Pop-Markt anbiederte und sich wohl auch deswegen kaum durchsetzen konnte, ist diese Veröffentlichung nun eine Kehrtwendung im letzten Augenblick. Es war frustrierend anzusehen, wie versucht wurde, aus Youssou N’Dour einen musikalisch verwechselbaren Popstar mit öden Crossover-Projekten (Sting!) zu machen. Zur Rettung dürfte nun der Wechsel zu Nonesuch beigetragen haben.
Auf Nothing’s In Vain nun wird wieder, wenn auch nicht ausschließlich, Wolof gesungen, hören wir wieder Tama (Talking Drum) und Kora, findet sich wieder, allerdings subtil, Mbalax, aber es darf auch ein Chanson von Georges Brassens drauf sein, ohne irgendwie peinlich zu wirken. Im Gegenteil: „Il N’Y A Pas D’Amour Heureux“ mit Regis Gizava am Akkordeon und mit senegalesischer Perkussion versehen, ist einer der Höhepunkte und wunderschön. Für mich die bisher beste Youssou N’Dour Produktion und keine Sekunde langweilig.