Cheikh Anta Diop, senegalesischer Historiker und Intellektueller, hat die Trennung der Länder nördlich und südlich der Sahara stets negiert und Ägypten immer als Wiege der Zivilisationen Afrikas und der Welt beschrieben.
Mit seinem neuen Album schließt sich der populärste senegalesische Musiker dieser Meinung an. „Ich sehe Afrika als ein Gebiet, das den Maghreb einschließt. So gesehen wollte ich einfach eine panafrikanische Platte machen.“
Egypt ist eine tief religiös-islamische Platte in bester Sufi-Tradition, akustisch eingespielt mit Fatih Salamas ägyptischem Kammerorchester. Gehuldigt wird darauf den Mouriden und anderen islamischen Bruderschaften, die einen hohen Stellenwert in Senegal besitzen.
Die Verbindung von Religion und Popmusik ist in Senegal nichts Neues. Auch die Texte der zahllosen Rap-Gruppen in Dakar behandeln dieses Thema, freilich ein wenig anders, kritischer und respektloser. Auf der neuen CD Youssou N’Dours ist hier freilich wenig zu bemerken. Im Vordergrund steht der respektvolle Umgang mit senegalesisch-islamischen Traditionen, der durch die ungewöhnliche Instrumentierung eher noch unterstrichen wird.