Tschuschenton, Vertrieb Extraplatte
Traditionelle Sevdah-Liebeslieder sind bestimmt nicht das eingängigste Liedgut, das auf dem Balkan so zu finden ist. Genauso wie die Tschuschenkapelle selbst völlig abseits des Balkan-Party-Trampelpfades gelegen, erinnern sie an das osmanische Erbe Bosniens. Eine muslimische Spezialität sind sie deswegen aber nicht, schon eher ein gesamtbosnisches Kulturerbe; Konfessionen spielen dabei keine große Rolle.
Slavko Nini´c, mit dieser Liedform seit jeher verbunden, widmet sich auf dem neuen Album der Tschuschenkapelle nun ausschließlich der Sevdalinka. Es sind lyrisch-poetische Liedtexte, bei denen es wehmütig vor allem um unerfüllte und unglückliche Liebe geht. Die Stimme steht bei der Sevdalinka traditionell stets im Vordergrund. Daneben spielt das Akkordeon eine tragende Rolle, hier gespielt vom über 80-jährigen Altmeister der Sevdalinka, dem ebenfalls in Wien lebenden Jovica Petkovi´c. Wie sagt Slavko Nini´c selbst so schön: „Diese Lieder, wie jede gute Musik, machen das Herz weicher und die Seele größer.“