Weltmusiktipp von Ö1 und SÜDWIND
Aus dem subsaharischen Land Mali kommen ungewöhnlich viele international erfolgreiche Musiker und Liedermacher. Salif Keita war der erste, es folgten Ali Farka Touré, Oumou Sangare, Boubakar Traoré und: Habib Koité. Dessen neues Album heißt Baro, was ungefähr Schwätzen bedeutet. Der Barde selbst, wie viele westafrikanische Popmusiker Nachfahre einer Griot-Familie, stammt aus der Kassunké-Population, die im Süden des Landes lebt. Doch bewusst und programmatisch verschmelzt der Musiker rhythmische und harmonische Farben verschiedener Regionen und Ethnien Malis.
Der 42-jährige Sänger und Gitarrist ist in seinem Heimatland hoch angesehen. Er studierte Gitarre am Konservatorium von Bamako, wo er dann auch als Gitarrelehrer gearbeitet hat. Früh und systematisch befasste er sich mit externen Spielweisen wie Flamenco oder Blues, um dann auch traditionelle Stücke nach Art der sechsaitigen Buschharfe, der NGoni, zu interpretieren. So entwickelte Koité seine ungewöhnliche Zupftechnik.
Nach der Gründung der Band Bamada im Jahr 1988 wurde der Künstler von Frankreich aus gefördert und war oft im Afrika-Sender von Radio France Internationale zu hören. In den 90er Jahren erschienen erste, sehr erfolgreiche CDs in dem für Musikexport aus Mali so typischen weichen, perlenden Sound. Auch das neue Album bringt zum Teil sehr zarte, unaufgeregt dahinfließende Musik. Manchmal klingt auch Koités anhaltendes Faible für Flamenco durch. Textbuch liegt bei.
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