Die aktuelle Krise, die als die schlimmste Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren gilt, begann 2007 als US-Immobilienkrise. Aus den Träumen der Armen, ein Eigenheim zu besitzen, waren lukrative Finanzprodukte kreiert worden. Als die Blase des durch Spekulation aufgeblähten Marktes platzte, stürzten die USA in eine Rezession, die Krise breitete sich auf einen Großteil der reichen Länder aus. Und auch in anderen Ländern erzeugt die Krise mit der einhergehenden Angst vor Geldinflation und der „Flucht“ der AnlegerInnen in scheinbar lukrative Immobilien weitere Immobilienblasen. Die Krise setzt sich fort.
Folgende Thema-Seiten, die wir von unserer Partnerzeitschrift New Internationalist in Oxford übernommen haben, zeigen, dass es für Arme und auch für die Mittelschicht in den letzten Jahrzehnten immer weniger selbstverständlich geworden ist, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Wohnen ist ein besonders anschauliches und krasses Beispiel für herrschende Ungleichheit. Die Städte der Zukunft werden auseinanderfallen: in abgeschlossene Wohnviertel mit obszönem Reichtum und Elendsviertel.
Der Anteil der Menschen, die obdachlos sind und in Slums leben, wächst. Gleichzeitig wächst die Zahl leerstehender Wohnungen, die zu spekulativen Zwecken gehortet werden – in Erwartung eines Preisanstiegs. Es entstehen regelrechte Geisterstädte. Und die Preise steigen tatsächlich. Mit fatalen Folgen für Menschen, die nicht zum Kreis der „AnlegerInnen“ zählen.
Es geht nicht nur um Arme. Immer mehr Angehörige der Mittelschicht leben in winzigen, teuren und überbelegten Unterkünften. Global herrscht eine krasse Unterversorgung mit erschwinglichen Wohnungen. Der Erwerb von Wohnraum stürzt weltweit Menschen in eine neue Art von Schuldknechtschaft.
Auswege aus dieser Krise bieten nur jene Ansätze, die Wohnraum als öffentliches Gut – losgelöst von den Schwankungen und der Herrschaft des Marktes – und nicht als Spekulationsobjekt betrachten. Positive Beispiele dafür gibt es in reichen wie in armen Ländern.
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