Thema Informeller Sektor 10/2006
Mit Interesse habe ich das Thema informeller Sektor in der Oktoberausgabe des SW-Magazins gelesen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Der informelle Sektor ist keine Krankheit, sondern viel mehr eine wirkungsvolle Medizin im Kampf gegen Armut. Etwas, das die Veränderung von „unten“, von der Basis einer Gesellschaft heraus unterstützt, und zwar insbesondere in den Entwicklungsländern, wo es noch keine, bzw. keine tauglichen Lösungsansätze von „oben“ gibt. Die genannten Beispiele Straßenverkäufer und Hühnerzüchter im Artikel über Mosambik sind ein gutes Beispiel dafür.
Das größte Problem dabei wird aber nicht genannt: keine Chance auf das erforderliche Startkapital. Menschen, die weder Lesen noch Schreiben können und keine Sicherheit für einen Kredit bieten können, sind für Banken uninteressant. Und ohne Geld kann man keinen Ofen, keine Kuh, keinen Marktstand kaufen, um eine wirtschaftliche Tätigkeit damit zu beginnen.
Aber wenn man diesen Menschen die Chance auf eine Startfinanzierung einmal eröffnet, stellen sie mit großer Zuverlässigkeit unter Beweis, dass sie nicht nur zuverlässige Kreditnehmer, sondern auch tüchtige Geschäftsleute sind! Davon kann die gemeinnützige Initiative Oikocredit viele Geschichten erzählen, die über 30 Jahre Erfahrung in über 30 Ländern der Erde gesammelt hat. Oikocredit hat mehreren 100.000 Menschen Mikrokreditfinanzierungen zur Verfügung gestellt und Ihnen damit nicht nur eine neue wirtschaftliche Perspektive eröffnet, sondern Ihnen als Vertragspartner auf gleicher Augenhöhe und nicht als Almosenempfänger Menschenwürde entgegen gebracht.
Mikrofinanzinitiativen wie Oikocredit, an der man sich mit einer jederzeit rückzahlbaren Geldanlage ab 200 Euro beteiligen kann, setzen mit ihrem Geldanlageprodukt wirklich bei der Wurzel des Problems an, bieten zwar keine hohe Kapitaldividende, entfalten aber eine große soziale Wirkung, über die man sich als AnlegerIn auch sehr freuen kann!
Leon Lenhart
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