Die Wiener Tafel nützt unsere Überflussgesellschaft, um den Tisch für jene zu decken, die Mangel haben.
Täglich werden in Österreich unzählige Tonnen einwandfreier Nahrungsmittel und Hygieneartikel vernichtet, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Dabei handelt es sich um Probe- oder Überproduktionen, Lagerbestände, deren Haltbarkeitsdatum bald abläuft oder um Waren mit Fehletikettierungen und kleinen Verpackungsschäden.
Parallel dazu gibt es in Österreich 1,1 Millionen Menschen, die in Armut leben. Wegwerf- und Armutsgesellschaft existieren nahe beieinander.
Seit 1999 holt die Wiener Tafel überschüssige Produkte dort ab, wo sie anfallen und bringt sie dorthin, wo sie dringend gebraucht werden: in Flüchtlings- und Obdachlosenheime, in Mutter-Kind-Häuser und andere Sozialeinrichtungen. Täglich werden bis zu zwei Tonnen Lebensmittel und jährlich (2005) Produkte im Wert von 1,5 Millionen Euro von Betrieben und Firmen mit zwei Transportautos abgeholt und bei Bedürftigen abgegeben. Die über 100 MitarbeiterInnen sind fast ausschließlich ehrenamtlich tätig. Private helfen auch mit Spenden, Firmen mit Sachunterstützung. Öffentliche Subventionen gibt es nicht.
Die Wiener Tafel wurde als vorbildliche Initiative des Umwelt- und Sozialbereichs bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt hat das Sozialministerium Geschäftsführer Martin Haiderer zum „Freiwilligen des Jahres 2006“ gekürt.
www.wienertafel.at