1848
Das Königreich der Niederlande zieht eine Linie mitten durch die Insel Neuguinea und erklärt die westliche Hälfte zum eigenen Staatsgebiet.
1949
Indonesien erlangt die Unabhängigkeit von den Niederlanden und fordert die Souveränität über Westpapua, das sich nach wie vor unter niederländischer Herrschaft befindet. Die Vereinten Nationen sind anderer Auffassung.
1959-60
In Westpapua werden bedeutende Gold- und Kupfervorkommen gefunden.
1961
Die Niederlande versprechen Westpapua die Unabhängigkeit. Sie organisieren die Wahl der ersten Regierung Westpapuas, des „Nieuw-Guinea Raad“, der den Namen „Westpapua“ wählt und die Morgenstern-Flagge einführt. Unter Präsident Sukarno marschieren indonesische Truppen mit militärischer und politischer Unterstützung der Sowjetunion völkerrechtswidrig in Westpapua ein und besetzen das Gebiet.
1959-62
Die USA kommen zum Schluss, dass ihren Interessen im Kalten Krieg am besten durch die Unterstützung der indonesischen Besatzung gedient ist, und üben Druck auf die Niederlande und Australien aus, diese Position zu übernehmen.
1962
Die Übertragung der Souveränität über Westpapua von den Niederlanden an Indonesien wird durch das New Yorker Abkommen formell abgesegnet. Der Bevölkerung Westpapuas wird jedoch ein Unabhängigkeitsreferendum versprochen, das 1969 stattfinden soll.
1965
Papua-Rebellen gründen die „Organisation für ein freies Papua“ (Organisasi Papua Merdeka, OPM).
1966
Suharto übernimmt die Präsidentschaft in Indonesien. Seine antikommunistische Politik wird von westlichen Regierungen unterstützt.
1967
Indonesien gewährt Freeport McMoRan Schürfrechte in Westpapua. Das Entwicklungsprojekt wird in der Folge zum größten Gold- und drittgrößten Kupferbergwerk der Welt.
1969
Der berüchtigte „Act of Free Choice“ („Freie Wahl“) findet statt
1.026 ausgesuchte WestpapuanerInnen werden zum Abstimmungsort eskortiert und unter verschiedenen Androhungen dazu gebracht, für den Verbleib bei Indonesien zu stimmen. Obwohl die Unrechtmäßigkeit des Prozesses inoffiziell eingestanden wird, akzeptieren UN-Beamte das Ergebnis des Referendums, das auf der UN-Vollversammlung von einer Mehrheit der Mitgliedsländer abgesegnet wird.
1977 und 1984
Aufstände unter Führung der OPM werden von der indonesischen Armee brutal niedergeschlagen.
2000
Auf einem nationalen Kongress unter Beteiligung von Gruppen der indigenen Bevölkerung aus ganz Westpapua wird der „Act of Free Choice“ für null und nichtig erklärt.
2004
Benny Wenda und eine Gruppe von AktivistInnen rufen im britischen Oxford die Kampagne „Free West Papua“ ins Leben. Die Initiative entwickelt sich zu einer Organisation mit Büros im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Papua-Neuguinea und in Australien.
2009
BP nimmt das Erdgasprojekt in Tangguh in Betrieb.
2014
Die größeren Gruppierungen der Unabhängigkeitsbewegung gründen die Vereinte Befreiungsbewegung für Westpapua (United Liberation Movement for West Papua, ULMWP).
2015
Die ULMWP erhält Beobachterstatus bei der Melanesian Spearhead Group (MSG), einer Organisation von Pazifik-Staaten mit melanesischer Bevölkerung, eine Anerkennung ihres Status als zukünftige Regierung Westpapuas.
2016
Parlamentsabgeordnete aus der ganzen Welt unterzeichnen die Erklärung von Westminster, in der eine neue, international überwachte Abstimmung durch die indigene Bevölkerung Westpapuas gefordert wird. Sieben Länder aus dem Pazifikraum setzen sich im Rahmen der UNO formell für Westpapua ein.
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