Der wandernde Mönch ist über Vietnam hinaus zum Internetphänomen geworden. Thích Minh Tuệ, 43, sieht aus und benimmt sich wie ein Mönch, hat aber nicht die Anerkennung der vietnamesischen Unified Buddhist Sangha, der offiziellen religiösen Institution für Buddhismus im Land. Was ihn bislang nicht daran gehindert hat, sein Leben dem Buddhismus zu widmen und den Weg des Dhutanga zu gehen. Diese Serie an 13 asketischen Übungen, die zu Anatta, dem Nicht-Selbst, führen sollen, beinhaltet den Verzicht auf materielle Güter. So schläft Thích Minh Tuệ unter Bäumen, geht barfuß durch Vietnam und isst nur eine Mahlzeit am Tag. Sein Respekt für die buddhistischen Lehren inspiriert Menschen aus unterschiedlichen Schichten und dank interessierter Blogger:innen auch über TikTok und Youtube. Die staatliche Obrigkeit scheint seine wachsende Zahl an Anhänger:innen kritisch zu sehen. Die Verfassung Vietnams garantiert zwar offiziell das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit, der Staat hat jedoch weitreichende Befugnisse über religiöse Praktiken. Auf seiner vierten Pilgerreise quer durch Vietnam wurde Thích Minh Tuệ im Juni mit Anhänger:innen von der Polizei aufgegriffen. Mehrere Wochen galt der Mönch daraufhin als verschwunden.
Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!
Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.
Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.
Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!
Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.