Sadegh Zibakalam, einer der angesehensten ehemaligen Professoren für Politikwissenschaft an der Universität Teheran, gehört zu den wenigen Kritiker:innen in der Islamischen Republik, die es noch wagen, Missstände öffentlich anzusprechen und das politische System zu kritisieren.
Mitte Mai wurde er verhaftet und in das berüchtigte Evin-Gefängnis im Norden Teherans gebracht. In drei Prozessen, zuletzt im Juli 2023, wurde der 75-Jährige schuldig gesprochen.
Grund der Anklage: Er habe „unbewiesene Behauptungen in Sozialen Medien verbreitet und Propaganda gegen das islamische System betrieben“.
Für seine Haltung zeichnete ihn das deutsche Nachrichtenportal Deutsche Welle 2018 in Bonn mit dem DW Freedom of Speech Award aus. Zibakalam widmete den Preis allen politischen Gefangenen in seinem Land.
Nach der Ermordung von Mahsa Amini im Iran am 16. September 2022, die die Initialzündung der historischen Protestwelle darstellte, trat er verstärkt mit regimekritischen Schriften in Erscheinung.
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