… weiß Michael Gibbs, Kampagnenleiter bei der internationalen NGO Global Witness.
Was sind eigentlich Konfliktrohstoffe?
Das sind Rohstoffe wie etwa Zinn, Tantal, Wolfram oder Gold, durch die Konflikte oder schwere Menschenrechtsverletzungen finanziert werden. Seit Jahrzehnten schon spielt der Handel mit Mineralien, Edelsteinen und anderen Rohstoffen eine zentrale Rolle im Anheizen von brutalen Kriegen.
Warum sollte das die EU kümmern?
Die EU ist einer der wichtigsten Umschlagplätze für Konfliktrohstoffe. Diesen Handel zu regulieren ist wichtig, wenn sich die EU um die Lösung von Konflikten und humanitären Krisen bemühen will.
Die EU-Kommission hat eine Verordnung vorgeschlagen. Was sieht die vor?
Der Entwurf sieht eine freiwillige Selbstzertifizierung von einzelnen Importeuren vor, was nicht viel ändert. Außerdem betrifft er nur Direktimporte, keine Produkte, die Rohstoffe beinhalten – wie Handys, Schmuck oder Autos. Manche Rohstoffe kommen gleich gar nicht vor.
Was würde wirklich helfen?
Eine bindende Verordnung. Außerdem muss sie flexibler sein, um mehr Rohstoffe abzudecken.
Die OECD hat bereits konkrete Richtlinien für Unternehmen mit einer Mineralien- Lieferkette entwickelt. Diese waren etwa die Basis der Gesetzgebung in den USA (Dodd-Frank-Act, Sec. 1502, Anm.), wo Unternehmen Rechenschaftspflicht haben und über ihre Bemühungen um eine verantwortungsvolle Beschaffung berichten müssen.
Mehr Info: globalwitness.org/conflictminerals
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