Viele Kulturen im Verteiler

Von Christine Tragler · · 2024/Sep-Okt

Das crossmediale Projekt Kohero aus Hamburg macht Journalismus von und für Geflüchtete.

Wer spricht heute noch Esperanto? Die vor mehr als 130 Jahren ausgedachte Plan- und Kunstsprache sollte Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen. Das möchte auch das Hamburger Journalismusprojekt Kohero, 2017 vom syrischen Journalisten Hussam Al Zaher ins Leben gerufen. „Kohero bedeutet auf Esperanto Zusammenhalt“, sagt er.

Als er 2015 in Deutschland in der Erstaufnahme war, fiel ihm auf, dass Flucht und Asyl zwar mediale Dauerbrenner waren, dass aber immer über und nie von und mit Geflüchteten geschrieben wurde. Damals entwickelte er die Idee als Journalist und Geflüchteter ein Medienprojekt zu starten.

Erste Person. Was bedeutet Heimat, wenn man durch Krieg und Flucht alles verliert? Wie sicher können sich Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in Asylunterkünften, im öffentlichen Raum oder an migrantischen Community-Orten fühlen? Und welche Herausforderungen und Chancen bietet das Leben im ländlichen Raum für Zugewanderte? Diesen Fragen geht Kohero nach. „Wir schreiben über unsere persönlichen Erfahrungen und berichten empathisch über Flucht
und Asyl“, sagt Chefredakteur Al Zaher gegenüber dem Südwind-Magazin. Seit 2020 geht es bei Kohero nicht nur um Flucht, sondern auch um Migrationsgeschichten.

Crossmedial. Neben dem Online-Magazin mit täglich neuen Beiträgen, gibt es zweimal im Jahr eine Printausgabe sowie viele verschiedene Newsletter – und drei monatliche Podcasts etwa über Gastfreundschaft, Feminismus, interkulturelles Zusammenleben und koloniale Schönheitsideale. Seit 2024 bringt Kohero zudem einen migrantischen Kalender heraus, der die Feier- und Gedenktage der verschiedenen Communities sammelt. Und wer selbst schreiben oder podcasten möchte, aber noch keine journalistische Vorerfahrung oder perfekten Deutschkenntnisse hat, wird von der Kohero-Redaktion im Rahmen von Schreibtandems unterstützt. Derzeit arbeiten die vier Teilzeit-Redakteur:innen an der elften Ausgabe, die sich mit migrantischen Perspektiven aus Ostdeutschland beschäftigt und im September erscheint.

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