Modell Grameen 12/2010
Das Schicksal einer Frau Khatoom aus Bangladesh ist tragisch, ihre Erfahrung wird aber so dargestellt, als ob Mikrokredite immer und bei jeder Kreditnehmerin nur ins Unglück führen. Die Wahrheit ist anders und vielschichtiger. Frau Khatoom hat mangels Beratung nicht nur einen Mikrokredit aufgenommen, sondern, wie im Artikel auch beschrieben, bei Nachbarn und anderen privaten Kreditnehmern (Kredithaien) Geld geliehen. Privaten Geldverleihern, denen es nicht um soziale Verbesserung, sondern nur um ihr hochprofitables Geschäft mit den Armen geht. Dies in die Schuhe der Mikrokreditorganisation zu schieben, die den ersten Kredit vergab, ist eine die Wahrheit verzerrende Effekthascherei. Kritische Berichterstattung sieht anders aus. Wenige Einzelbeispiele, halbherzig recherchiert und pauschal beurteilt, geben nicht das wieder, was in Asien der Realität entspricht.
Menschen, die mangels Möglichkeiten – ohne schulische Bildung, ohne festes Dach über dem Kopf und ohne Chance auf einen Arbeitsplatz – vor dem Verhungern stehen, die durch Traditionen wie Zwangsheirat, Mitgiftbestimmungen, Kastendenken sowie durch Fehlen jeder Infrastruktur darben, deren Kinder nach wie vor in der Lohnsklaverei landen, bedürfen dringend unserer Hilfe auf gleicher Augenhöhe. Eine Hilfe, die mit begleitender Beratung ihnen das Startkapital für eine kleine wirtschaftliche Initiative gibt: eine Hühnerhaltung, eine Kaninchenzucht, eine Gemüseproduktion oder eine handwerkliche Fertigung.
OIKOCREDIT (www.oikocredit.at) steht seit 35 Jahren im Dienst der sozialen nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit und arbeitet in 70 Ländern mit 140 MitarbeiterInnen und in Zusammenarbeit mit zahlreichen lokal vertretenen NGOs daran, Menschen mit begleitender Beratung und großer Flexibilität bei der Kreditrückzahlung zu helfen, der Armutsfalle zu entkommen.
Anleger bei OIKOCREDIT können sicher sein, dass ihr Geld menschenwürdige Hilfe zur Selbsthilfe bietet.
Günter Lenhart
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