Verurteilung von Kindesentführern

Von Redaktion · · 2004/05

Argentinien

In der Zeit der Militärdiktatur wurden etwa 500 Kleinkinder, die in der illegalen Gefangenschaft geboren wurden, ihren Müttern weggenommen und meistens an kinderlose Militärs oder Polizisten zur Adoption übergeben. Die Identität von 77 solchen Kindern konnte in den letzten Jahren geklärt werden, etwa 400 Jugendliche wissen noch nichts von ihrer wahren Herkunft.
Kürzlich wurden der Polizeiarzt Jorge Bergés und der Generalkommissar der Polizei der Provinz Buenos Aires, Miguel Etchecolatz, zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihnen wurde die Entführung eines Mädchens im Jahr 1977 nachgewiesen; die Eltern stehen auf der Liste der Verschwundenen. Der Arzt hat auch aktiv an Folterungen teilgenommen, etwa im Fall des Journalisten Jacobo Timerman.
Ex-Juntachef Videla und der damalige Marinechef Massera wurden bereits beide als Verantwortliche für solche Kindesentführungen – für die es laut argentinischem Gesetz keine Verjährung gibt – verurteilt.

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