Die großen Weltreligionen setzen sich gemeinsam für den Frieden ein.
Das „Islamische Bildungs- und Kulturzentrum in Österreich“ hat den Anschlag auf Christen in einer pakistanischen Kirche verurteilt. „Wir stellen mit Nachdruck fest, dass jeder Muslim, der an solchen Attacken auf Christen beteiligt ist, sich außerhalb der islamischen Weltgemeinschaft stellt.“ Von 14. bis 22. August 2002 wird in Bad Boll die 6. Ökumenische Sommeruniversität stattfinden mit dem Thema: Religion und Gewalt: Christen und Muslime – gemeinsam Angst und Gewalt überwinden. „Die Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt fordert uns heraus“, heißt es in der Einladung der interreligiösen Vorbereitungsgruppe, „speziell Anteile von Gewalt in unserer eigenen Religion zu erkennen. Dies ist genauso wichtig wie die Möglichkeiten unserer Religion, Gewalt auf Grund der eigenen Tradition zu überwinden.“
Bereits Ende 1998 beschloss der „Ökumenische Rat der Kirchen“ in Genf eine „Dekade der Überwindung von Gewalt 2001-2010“, in deren Rahmen Ende November vergangenen Jahres in Wien ein ökumenischer Studientag stattfand. Beinahe zeitgleich mit der Dekade des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ wurde im November 1998 von den Vereinten Nationen die „Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit“ ausgerufen.
Repräsentanten der großen Weltreligionen haben sich zum gemeinsamen Einsatz für den Frieden in der Welt verpflichtet. Bei einem interreligiösen Treffen vor Weihnachten am Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel verurteilten die geistlichen Führer aus aller Welt zudem jegliche Gewalt, die im Namen einer Religion verübt werde. „Ein Verbrechen im Namen der Religion ist ein Verbrechen gegen die Religion“, heißt es in der Abschlusserklärung.
Keine Religion billige Gewalt und Terrorismus. Ausdrücklich verurteilten die geistlichen Führer, dass auch in der Vergangenheit im Namen der Religion Verbrechen verübt worden seien. „Das bedauern wir, und dafür bitten wir um Vergebung“, heißt es in dem Dokument.
Als drängendem Thema wird sich das neue theologische Forschungszentrum „Institut M.-Dominique Chenu“ des Dominikanerordens im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg auch dem Zusammenhang von Religion und Gewalt widmen.
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