Verena Hackl

Von Redaktion · · 2017/03

Die Welt, in der ich leben möchte, braucht unbedingt: Toleranz, Weitblick und Zufriedenheit. Man sollte die kleinen Dinge schätzen lernen, im Alltag Danke sagen; und die Offenheit besitzen, sich immer wieder aufs Neue überraschen zu lassen.

Ich werde aktiv, wenn: Wenn ich merke, dass die Menschen in meinem Umfeld offen sind für das, was ich geben bzw. bewirken kann und sich ein Austausch auf Augenhöhe ergibt.

Mit einer Million Euro würde ich: Ich würde Projekte suchen, die ich unterstützen kann. Wichtig ist mir dabei die Nachhaltigkeit bzw. dass dabei Menschen befähigt werden, sich selbst zu helfen. In Nicaragua habe ich im Gesundheitsbereich gesehen, dass es ganz wichtig ist, den Menschen nicht einfach Geld hinzuschmeißen, um etwa Medikamente zu kaufen. Es geht darum, sich gemeinsam die Zeit zu nehmen, um Strategien zu entwickeln, wie man das Geld am besten einsetzen kann.

Verena Hackl (29) kommt aus Innsbruck und hat dort Ergotherapie studiert. Vor sieben Jahren ging sie nach Nicaragua, um dort als Freiwillige für die Organisation NPH Österreich (Nuestros Pequeños Hermanos, „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“) als Ergotherapeutin zu arbeiten.

2014 rief sie gemeinsam mit der Oberösterreicherin Nadine Gulyas und zwei weiteren Therapeutinnen das Projekt Samaritano in Nicaragua auf der Insel Ometepe ins Leben. In diesem Therapiezentrum werden Kinder mit körperlich und geistig speziellen Bedürfnissen therapiert. Es wird ausschließlich durch Spenden von NPH Österreich finanziert.

www.nph-oesterreich.org

Ich ärgere mich schrecklich darüber: Wenn Menschen aus Mücken Elefanten machen. Und ihrem Umfeld die Schuld für ihre Probleme geben und dann lieber im Selbstmitleid versinken, anstatt sich selbst zu ändern.

Wenn jemand zu mir sagt „Hat doch eh alles keinen Sinn“, sage ich: Es ist wichtig herauszufinden, wo die persönlichen Möglichkeiten und Grenzen liegen, zu erkennen wer man selber ist, welche Bedürfnisse man hat. Daraus kann man schließen, wohin man möchte.

Meine Vorbilder sind: Ich habe keine Vorbilder in dem Sinn. Aber ich schätze manche Eigenschaften einzelner Menschen. Meine Oma, zum Beispiel, ist so stark, trotz vieler Rückschläge. Ich finde Menschen bemerkenswert, die schwierige Situationen mit Leichtigkeit nehmen und auf sich selbst und das Leben vertrauen. Davon habe ich in Nicaragua viele getroffen.

Als Nächstes werde ich: Ich werde jeden Tag so genießen, wie er daherkommt.

Das rate ich Leuten, die etwas verändern möchten: Ich empfehle, sich schrittweise an Veränderung anzunähern, und zwar mit Offenheit, Mut und Flexibilität. Die Richtung des eigenen, persönlichen Weges sollten wir stets anpassen und gegebenenfalls umlenken.   cs

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