Die damals 25-jährige Malalai Joya hatte schon Schlagzeilen gemacht, als sie Ende 2003 in der Loya Jirga, der Verfassunggebenden Versammlung, die anwesenden Mujahedin als Kriegsverbrecher bezeichnet und gefordert hatte, diese vor Gericht zu stellen. Sie musste unter Militärschutz aus dem Tagungszelt gebracht werden.
Bei den Parlamentswahlen registrierte sie sich als Kandidatin für die erzkonservative Provinz Farah – und gewann tatsächlich einen Parlamentssitz. Sie will einen Gesetzesvorschlag für einen Kriegsverbrecherprozess einbringen. „Mein Ziel ist die vollständige Entwaffnung und die rechtliche Verfolgung der Warlords“, sagt die mutige Abgeordnete. Diese hingegen wollen ein Amnestiegesetz durchbringen, das sie vor engagierten Frauen wie Malalai Joya schützt.