Yvonne Vera, eine der bedeutendsten AutorInnen Afrikas, ist mit 40 Jahren an Meningitis gestorben. Aufgewachsen in Bulawayo im Süden Simbabwes, studierte sie Literatur-, Kunst- und Filmwissenschaft in Toronto/Kanada, wo sie ihren ersten Erzählband „Seelen im Exil“ veröffentlichte. Von 1997 bis 2003 belebte sie als Leiterin der Nationalgalerie in Bulawayo die Kunst- und Literaturszene ihres Landes. Mit Lesereisen und als häufig geladene Rednerin auf Buchmessen, Konferenzen und Symposien trug sie dazu bei, Afrikas Präsenz im internationalen Kultur- und Literaturbetrieb zu stärken. Veras Romane sind von einer dichten, poetischen Sprache geprägt und dem Mut, gegen Schweigen und Verdrängung anzuschreiben. Sie erhielt mehrere Preise, darunter den Commonwealth Writers Prize und den schwedischen Tucholsky-Preis für ihren Umgang mit Tabu-Themen. Auf deutsch liegen „Eine Frau ohne Namen“, „Nehanda“ und „Schmetterling in Flammen“ und die von ihr herausgegebene Anthologie „Black Women“ vor. Vera starb in Toronto, wo sie an ihrem sechsten Roman arbeitete.