Ein makabres Treffen fand Ende Juli in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá statt: ein Kongress der Angehörigen der Opfer von ermordeten GewerkschafterInnen in Zusammenhang mit internationalen Unternehmen. An der Spitze der Todesliste steht die Lebensmittelarbeitergewerkschaft SINALTRAINAL mit 21 ermordeten AktivistInnen; acht davon waren bei Coca Cola beschäftigt, andere bei Nestlé. Auch die Ölkonzerne Oxi und Repsol werden beschuldigt, Gewerkschafter durch Paramilitärs verfolgen zu lassen.
Die Antwort der „Paras“ ließ nicht lange auf sich warten und erfolgte konzertiert: Schon wenige Tage später erhielten Gewerkschaften und andere soziale Organisationen wie die Frauenbewegung OFP (siehe SWM 3/07) Todesdrohungen: „Ihr Hurensöhne-Gewerkschafter, getarnt als Guerilleros … Eure Familien werden trauern, der Tag wird kommen …“