Im vergangenen Februar legte die Konfliktforschungs-NGO International Crisis Group (ICG,
www.crisisgroup.org) einen Bericht vor, in dem sie vor einem
möglichen Kollaps des tadschikischen Staates warnt.
Präsident Emomali Rahmonow kam 1994 an die Macht. Vetternwirtschaft, Clansystem, Bürokratie, Korruption und Drogenschmuggel aus dem südlichen Nachbarland Afghanistan charakterisieren immer stärker die staatliche Politik. Doch die Wirtschaftskrise hat dem Land einen
schweren ökonomischen Schock versetzt, das Bruttoinlandsprodukt und die Industrieproduktion gingen stark zurück.
„Der Weg zur wahren Freiheit, zum Frieden und zur nationalen Einheit war hart und lang“, erklärte Rahmonow am 9. September, dem 18. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes, in einer Ansprache. Die Weltkrise beeinflusse die Lage negativ, so der Präsident, doch die Regierung plane trotzdem, die Energie- und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.