Emma, Agnes, Belle und Leo: Vier Frauen proben den Widerstand, jede auf ihre eigene Art und in ihrer jeweiligen Zeit. Alle vier bezahlen einen hohen Preis dafür. Die englischstämmige Emma folgt ihrem Herzen und heiratet gegen den Widerstand ihrer Familie den burischen Pfarrer Josias van Velde. Mit ihm gründet sie eine große Familie, in der auch ihre Schwester und ihre Mutter leben. Die Südafrika in den Grundfesten erschütternden Burenkriege stellen den Zusammenhalt der Familie auf eine harte Probe. Emma sucht im Spannungsfeld der englandfreundlichen und der burischen Familienmitglieder den Ausgleich. Erst nach ihrem frühen Tod und dem Ende der Burenkriege findet die Familie Frieden.
Agnes, das Kind mit der ungewissen Herkunft, Frau von Emmas ältestem Sohn, sucht ein Leben lang ihre Wurzeln und Beziehungen, in denen sie sich verwurzeln kann. Ihre Tochter Belle entzieht sich der Realität nach einer traumatisch endenden kurzen Leidenschaft durch eine tiefe, unheilbare Depression. Erst Leo, Emmas Urenkelin, greift aktiv in den Widerstand der Schwarzen ein. Aber auch sie verliert den Vater ihres werdenden Kindes.
Um diese Hauptpersonen scharen sich die zahlreichen Verwandten, die auf jeweils ihre eigene Weise mit dem Leben und der Situation im Lande zurechtkommen. So entsteht, weitgehend linear und literarisch wenig anspruchsvoll erzählt, eine umfangreiche Familiensaga vor dem Hintergrund der Vielen wohl wenig bekannten südafrikanischen Geschichte.
Die 1922 in Kapstadt geborene Autorin schreibt auf Afrikaans und ist in ihrer Heimat sehr bekannt. Sie hat sämtliche Preise für Literatur in Afrikaans erhalten.
Als unterhaltsame Ferienlektüre empfehlenswert.
Elsa Joubert: Regenbogenland. Roman. Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer. Knaur Verlag, München 2005, 778 Seiten, EUR 24,90