Die brasilianische Sängerin Céu ist ein richtiges Liebkind, nicht nur der World-Music-Szene, gerade auch im deutschsprachigen Raum. Für ihr Debütalbum, das in verschiedenen Fachmagazinen CD des Monats war, bekam sie auch gleich den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Ein eigentlich recht wunderlicher Sound ist auf ihrem zweiten Werk zu hören.
Bei aller heutigen, modernen Produktionsweise tauchen mitunter seltsame Keyboards auf, die an eine 1960er Jahre-Instrumentierung erinnern. Oder einmal eine Gitarre, die so ähnlich schon bei Carlos Santana zu hören war. Dazu dann womöglich noch eine Hammondorgel, die nun wirklich schräg daherkommt oder auch eine jazzige Trompete. Samba, Trip-Hop, Elektro-Pop, Reggae. Alles wird da in den großen Topf geworfen. Deswegen klingt das aber trotzdem nicht orientierungslos oder gar verwirrt. Nur verspielt, das schon. Es wurde hier eine Art Psychedelic-Lounge kreiert, aber ohne langweilige Lounge-Klangtapeten. Das klingt dann durchaus originell, spannend und eigenständig. l
Céu
Vagarosa
Six Degrees, Vertrieb: Hoanzl