ECCO, die Arbeitsgemeinschaft für Angewandte Afrikanistik an der Universität Wien, gibt seit vier Jahren die Zeitschrift „Stichproben“ heraus. Sie richtet sich nicht nur an Studierende und Fachleute der Afrikawissenschaften, sondern an alle am heutigen Afrika und der Diaspora Interessierten.
Schwerpunkt der letzten Ausgabe ist das Thema Rassismus. Der brasilianische Soziologe Valter Roberto Silverio stellt die These von der „biologischen Durchmischung“ des gesellschaftlichen Lebens in Brasilien als einen idealisierenden Mythos dar, der durch die Alltagspraxis widerlegt wird. Der Politologe Simon Kravagna hat Verfahrensprotokolle und Gerichtsurteile in Zusammenhang mit der „Operation Spring“ studiert, jener Großrazzia Ende Mai 1999, mit der das „nigerianische Drogen-Kartell“ in Österreich zerschlagen werden sollte. Er kommt zum Schluss, dass es sich dabei um ein staatliches Konstrukt handelte, dessen Existenz durch die empirischen Fakten keineswegs belegt werden kann.
Weitere Beiträge befassen sich mit der Verurteilung der Afrikaner durch Immanuel Kant, mit Rassismus im heutigen Südafrika, mit der Geschichte der krisengeschüttelten Region der Großen Seen und mit der Rolle der Biologen in der Geschichtsschreibung.
Die „Stichproben“ erscheinen im
Mandelbaum Verlag 2 x jährlich;
nächster Schwerpunkt ist „Migration“.
Einzelpreis EUR 8,80, Jahresabo EUR 16,- Redaktion c/o Afrikanistik,
Uni-Campus Hof 5.1,
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien,
stichproben.afrikanistik@univie.ac.at,
www.univie.ac.at/ecco/stichproben