Mit dem Argument der Drogen- und Terrorismusbekämpfung steigert die Bush-Administration die Militärhilfe für lateinamerikanische Länder kontinuierlich. Im vergangenen Jahr erreichte sie mit 860 Mio. US-Dollar einen Höchstwert und lag damit nur mehr knapp unter der humanitären und Wirtschaftshilfe (921 Mio.) für die Region; normalerweise machte sie etwa ein Drittel aus. In einer Studie mehrerer nordamerikanischer NGOs zu Lateinamerika wird festgestellt, dass das US-Militärkommando Süd immer mehr die Lateinamerika-Politik Washingtons bestimme.
Im Oktober passierte ein Gesetzesvorschlag den US-Kongress, wonach das Pentagon seine Militärpräsenz in Kolumbien 2005 beinahe verdoppeln darf: von 400 auf 800 aktive Soldaten und von 400 auf 600 „Kontratisten“, d.h. Söldner. Südkommando-Chef General James Hill hatte die Erhöhung gefordert, um der FARC-Guerilla den „Todesstoß“ zu versetzen!