Jede Viertelstunde wird in Indien eine neue Vergewaltigung gemeldet. Das Reporters’ Collective berichtet, wie staatliche Programme, die Frauen vor Gewalt schützen sollen, in der Praxis versagen. An einem Tag im August diesen Jahres herrscht im Obersten Gerichtshof von Delhi geschäftiges Treiben. Anwält:innen und ihre Praktikant:innen eilen durch den hellen Komplex im Zentrum der Stadt. Im Gerichtssaal werden Routinefälle verhandelt und Urteile gefällt. Gegen Mittag überprüfen der amtierende Oberste Richter Justice Manmohan und Richter Tushar Rao Gedela die Umsetzung des One-Stop-Centre-Programms, einer Initiative der indischen Regierung, um Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, Soforthilfe anzubieten. Zwölf Jahre sind vergangen, seit ...