
Es herrscht wieder Aufbruchsstimmung: Fast 55 Jahre nach der ersten Mondlandung hat die Aussicht auf wertvolle Metalle und Ressourcen auf Asteroiden neue Begehrlichkeiten ausgelöst. Das in den 1960er und 1970er Jahren hochgesteckte Ideal des Menschen, der friedlich den Mond betritt und dann das All erforscht, wurde abgelöst von einem realen Kampf um Nutzungsrechte im Weltraum – von privaten Unternehmen, sowie nationalen Raumfahrtagenturen. Es geht um Macht und noch mehr Ressourcen.
In diesem Dossier schauen wir uns an, was der Kolonialismus von gestern mit dem Rennen von morgen auf andere Himmelskörper gemeinsam hat. Und wir werfen einen Blick darauf, – künstlerische Zugänge inklusive – wie sich die Weltordnung seit Inkrafttreten des Weltraumvertrags aus 1967 in der Ära des Kalten Krieges verändert hat: Heute konkurrieren neue Raumfahrtnationen, darunter China und Indien, um Prestige im All: der Globale Süden startet ins Space Race 4.0.
28 Über die Erde hinaus: Was die Expansion ins All vorantreibt
32 Space is the Place: Jacque Njeris afrofuturistische Kunst
34 Globales Ringen: Alle wollen hoch hinaus
36 Raum und Zeit: Nicht eine Sicht, sondern viele Sichten aufs All
Redaktion: Christine Tragler & Christina Schröder
Die Collagenserie in diesem Dossier stammt von der kenianischen Digitalkünstlerin Jacque Njeri, die wir auf S. 32 auch interviewt haben. Mehr zu Njeri auf Instagram: @jacquenjerii