Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus

Von Werner Hörtner · · 2008/11

S. Giegold/D. Embshoff (Hg.)

Sachbuch. VSA Verlag, Hamburg 2008, 237 Seiten, € 14,80

Unter Solidarischer Ökonomie (SÖ) operieren verschiedenste ökonomische Alternativen, von Anthroposophen und Anarchisten, AnhängerInnen der öko-sozialen Marktwirtschaft und des Fairen Handels bis hin zu Marxistinnen und Tauschgeldlern … Vor allem im Umfeld der Bewegung der Weltsozialforen hat sich jedoch ein Verständnis von SÖ durchgesetzt, das jene Formen des Wirtschaftens darunter versteht, die ökonomische menschliche Bedürfnisse auf der Basis freiwilliger Kooperation, Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe befriedigen. Oder, einschränkend ausgedrückt: Wirtschaftsformen, die im Gegensatz zur vorherrschenden Orientierung an Wettbewerb, Profitmaximierung und Ellbogenmentalität stehen.
Im November 2006 fand in Deutschland ein Kongress zu diesem Thema statt. Erwartet wurden 500 TeilnehmerInnen, gekommen sind an die 1.400, darunter ReferentInnen aus zahlreichen Staaten, von Argentinien bis Sambia, von Brasilien bis Indien und Kanada, die von den praktischen Erfahrungen in ihren Ländern berichteten. Die Suche nach ökonomischen Alternativen zu einem wild gewordenen Kapitalismus ist längst ein weltweites Phänomen geworden. Das vorliegende Buch gibt die interessantesten Beiträge auf dem Kongress wieder und ist eine Fundgrube für spannende Ideen und Alternativen. Es widerlegt auch die verbreitete Ansicht, dass auf den Treffen der Sozialforen nur endlose Diskussionen geführt, doch keine konkreten Gegenentwürfe ausgearbeitet werden.
Formen und Projekte der SÖ gibt es in den verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen, im Fairen Handel und an den Hochschulen, in der Sozialarbeit und in der Wasserversorgung, im Gesundheitsbereich und in der Landwirtschaft usw. Breiten Raum widmet das Buch auch den internationalen Erfahrungen. In Brasilien wird der Aufbau von SÖ-Projekten von der Bundesregierung, den Bundesstaaten und zahlreichen Kommunen aktiv unterstützt.

Weitere Informationen zum Thema auf www.solidarische-oekonomie.de (dort kann man auch einen Rundbrief bestellen). In Wien findet vom 20. bis 22. Februar 2009 der nächste internationale SÖ-Kongress statt. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

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