Aus dem Englischen von Thomas Bauer. Bildband, Frederking & Thaler, München 2004, 112 Seiten, € 20,50
Einen großen Teil der 1990er Jahre verbrachten die französischen Brüder Simon und Thomas Allix auf Reisen in Indien und Pakistan, Afghanistan, Tibet und Nepal. Und immer wieder umkreisten sie dabei wie ein geheimnisvolles Kraftzentrum den berühmten Kailash, den heiligen Berg der Hindus und Buddhisten.
Thomas kam im Jahr 2001 in Afghanistan bei einem Autounfall ums Leben. Seine Reisen bleiben in seinen Tagebüchern lebendig, ein Kaleidoskop voller Tuschzeichnungen, Collagen, Notizen, eingeklebten Fotos, Gouachemalereien. Der Journalist Benoit de Vilmorin hat sich an die Arbeit gemacht, aus diesem Konvolut von Aufzeichnungen und Skizzen ein Buch zusammenzustellen. Es ist ein sehr unkonventionelles Werk daraus geworden, eine auf den ersten Blick verwirrend anmutende Ansammlung von Texten, Fotos und Zeichnungen. Durch die Tagebuch-Aufzeichnungen kann die Leserin, der Leser die Reisen der beiden Brüder nachvollziehen, doch sind es nicht nur äußere Erlebnisse, die Thomas Allix schriftlich und bildnerisch nacherzählt, sondern auch die existenziellen Erfahrungen der beiden. Und immer wieder ruft der Kailash, dessen rituelle Umwanderung als Quell der Inspiration erfahren wird.