Seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 hat Somalia keine funktionierende zentrale Regierung. Im Jahr 2000 trafen sich Vertreter fünf somalischer Clans zu Friedensgesprächen. Frauen protestierten gegen ihren Ausschluss aus den Verhandlungen, indem sie sich über die Konfliktgrenzen hinweg zu einem „sechsten Clan“ zusammenschlossen und ihre Beteiligung durchsetzten. Auf einer Konferenz in Djibouti ernannten die Clans Abdilkhassim Salad Hassan als Übergangspräsident. Eine Interimsregierung sollte in den seit 2002 andauernden Verhandlungen eine Einigung erzielen, was bei Ende des Mandats 2003 nicht erreicht war.
Im Jänner 2004 saßen in Kenias Hauptstadt Nairobi erstmals alle 42 Konfliktparteien an einem Tisch und unterzeichneten ein Abkommen für ein Übergangsparlament. Dieses wählte im Oktober 2004 Abdullahi Yusuf Ahmed, ehemals Führer der halb-autonomen Region Puntland, zum Präsidenten. Die Wahl fand in Kenia statt, weil Mogadischu als zu gefährlich eingeschätzt wurde. Die Regierung verfügt weder über eine eigene Verwaltung noch über Regierungsgebäude, interne Konflikte schwächen ihre ohnehin eingeschränkte Macht. Unterdessen gehen die Kämpfe in Somalia zwischen Angehörigen verschiedener Clans weiter.