Am Welttag für Soziale Gerechtigkeit vergab das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) den ungeliebten Preis an verantwortungslose Unternehmen und Institutionen.
Bereits zum vierten Mal hatten Online-WählerInnen und Jury im Vorfeld die Qual der Wahl: Es galt, unter den nominierten Unternehmen, Organisationen und Institutionen die gesellschaftlich unverantwortlichsten zu bestimmen. Nominiert waren heuer das Bundesministerium für Inneres (BMI) für den menschenunwürdigen Umgang mit Schutzsuchenden; die Eurogruppe, weil sie vorgebe, Krisenländern zu helfen, tatsächlich aber ohne ausreichende demokratische Legitimation zu einer Vergrößerung der Armut beitrage, Volkswagen (VW) wegen bewusster Manipulation von Abgaswerten und die w&p Zement GmbH für HCB-Emissionen im Görtschitztal.
Schwerwiegende Kritik. Am 18. Februar, dem Welttag für Soziale Gerechtigkeit, wurden schließlich im Rahmen einer Gala im Wiener OFF-Theater die PreisträgerInnen gekürt: das BMI durch den Publikumspreis, der per Online-Wahl bestimmt wurde, und die w&p Zement GmbH durch die Jury.
Das Bundesministerium für Inneres wurde wegen der mangelhaften Versorgung von Asylsuchenden im Jahr 2015, der Verschärfung der Asylpolitik und wegen der Auslagerung der Flüchtlingsbetreuung an das profitorientierte Unternehmen ORS zur verantwortungslosesten Institution des Jahres 2015 gewählt.
Gefährdung von Mensch und Umwelt. Den Jurypreis erhielt die w&p Zement GmbH wegen der erhöhten Emissionen des hormonell aktiven HCB im Görtschitztal. Durch die falsche Einbringung von Blaukalk in den Verbrennungsprozess verdampften große Mengen Gift und entwichen über den Schornstein, anstatt zu verbrennen. So wurde die Gesundheit der EinwohnerInnen belastet und die ökonomische Grundlage der ansässigen Bäuerinnen und Bauern gefährdet, so die Jury. red
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