Proteste und Unterdrückung setzen sich unter dem Präsidenten Felipe Calderón, seit Anfang des Jahres Nachfolger von Vicente Fox, unvermindert fort. Gerade ein Jahr nach der blutigen Niederschlagung der Protestaktionen von Atenco (s. SWM 7-8/06) wurden die Anführer der Kundgebungen zu 67 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt; 25 der damals festgenommenen Personen sitzen immer noch in Haft. So viele politische Gefangene in Mexiko wie derzeit gab es seit den Unruhen von 1968 nicht mehr.
In Oaxaca, wo vergangenen Oktober/November ein Volksaufstand durch massiven Einsatz von Militär und Paramilitärs aufgelöst wurde, versammelten sich nach Monaten der Lähmung am 1. Mai zwischen 50.000 und 100.000 Menschen zu einer Protestkundgebung.