Nach mehrmaligen Verschiebungen des Wahltermins fanden am 7. Februar endlich die Präsidentschaftswahlen im Armenhaus Amerikas statt. Gleichzeitig wurden auch die Senatoren und Abgeordneten gewählt.
Die Wahlen waren von ziemlich chaotischen Begleitumständen geprägt. Vor allem mangelhafte Informationen für die WählerInnen führten zu Unregelmäßigkeiten. Nach tagelanger Ungewissheit und gewalttätigen Straßenprotesten wurde eine Woche nach den Wahlen der frühere Präsident und Aristide-Vertraute René Préval vom Wahlrat zum neuen Staatschef ernannt. Er ist der einzige Präsident in der 200-jährigen Geschichte Haitis, der demokratisch gewählt seine Amtszeit ohne Unterbrechung zu Ende regieren konnte (1996 – 2001). Viele seiner WählerInnen hatten wohl für ihn gestimmt und Aristide gemeint, den vor genau zwei Jahren aus dem Amt gezwungenen früheren Präsidenten, der nun in Südafrika im Exil lebt.