Sei es ein roher griechischer Fischer oder eben ein halbgöttlicher Massai-Krieger – auch Frauen sind nicht davor gefeit, beladen mit exotistischen Vorstellungen von einer ursprünglicheren Welt in der das Geschlechterverhältnis noch in Ordnung ist und frustriert von den hiesigen, lediglich nach ihrer Identität fischenden Männern, in der Ferne zweifelhafte Befriedigungen ebensolcher Bedürfnisse zu suchen. Die alte rassistische Stereotypisierung der Männer des Südens als wild, potent, kraftvoll, naturverbunden und schön hat sich seit Rousseau offensichtlich nicht geändert. Geschichten wie die von Corinne Hofmann haben wenig mit egalitärer interkultureller Paarbeziehung zu tun, sondern sind Teil der Kolonialisierung der Körper der Menschen des Südens zum Wohl (und finanziellen Erfolg) jener des Nordens.
Christina Buder
1090 Wien