Noch halten die VietnamesInnen an ihren Traditionen fest. Täglich stellen sie ihre Opfergaben auf den Ahnenaltar. Zu Vollmond bringen sie Blumen und Räucherstäbchen in ihren Haustempel. Doch Vietnam ändert sich in rasantem Tempo. Jährlich wächst die Bevölkerung um rund eine Million Menschen – auf 90 Millionen schätzt man sie derzeit.
Die meisten Menschen leben in den fruchtbaren Gebieten rund um die Deltas des Roten Flusses im Norden und des Mekong im Süden. Doch die Landflucht ist groß. Wanderarbeiter, Männer und Frauen, kommen aus den ärmlichen Gebieten im Norden, aber auch aus Zentralvietnam und suchen ihr Glück in den Städten. Die stark wachsenden Ballungszentren dehnen sich aus bis in die angrenzenden Provinzen.
Viele träumen vom westlichen Luxus – leisten können sich diesen nur wenige: 150 Rolls Royce sollen auf Hanois holprigen Straßen fahren und im Besitz von Regierungsmitgliedern sein.
Schneiderin bei der Arbeit in Nha Trang.
Mit Beginn der Erneuerungspolitik Doi Moi hat das Land in den letzten 25 Jahren großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Das Durchschnittseinkommen in Vietnam liegt derzeit bei 800 US-Dollar pro Jahr. Die Menschen haben zwar genug zu essen, der neue Wohlstand ist jedoch zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung sehr ungleich verteilt. Immer noch von Armut betroffen sind die ethnischen Minderheiten, von denen es 54 unterschiedliche Gruppen gibt.
Text und Fotos Elle Macchietto della Rossa.
Elle Macchietto della Rossa ist Autorin und Fotografin. Kürzlich erschien ihr Buch über Vietnam „Aufsteigender Drache am Roten Fluss“, Picus Verlag, Wien 2014; 132 Seiten, € 14,90.
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