Roland Baader hatte recht, als er vor der Rückkehr des Sozialismus warnte. Jahre nachdem er diese Warnung äußerte, mußte ich einen Artikel wie den vorliegenden lesen, in dem offen der Reichtum als Makel angeprangert wird. Wenn die Autorin dieser Zeilen, ihres Zeichen eine Akademikerin, ihren eigenen Worten glaubt, so soll sie gleich den ersten Schritt machen und 85% ihres Wohlstandes aufgeben.
Diese Zeilen sind eine willkommene Einladung an die Mächtigen der Welt, wieder einmal die Masse der relativ Ärmeren für ihre Machtgelüste zu instrumentalisieren und die Völker dieser Welt aufeinander loszuhetzen. Anstatt den Neid zu füttern, rate ich der Autorin, sich ein wenig mit den Grundlagen der Ökonomie auseinanderzusetzen. Ich verstehe, daß die heutige politische Lage Unzufriedenheit auslöst und die Menschen nach Antworten suchen läßt. Nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, in dem größenwahnsinnige Diktatoren mehr als 200 Millionen ihrer eigenen Bürger umgebracht hatten, sollte in diesem Eck jedoch nicht mehr gesucht werden, sondern Alternativen jenseits jedweder Politik angedacht werden.
Wer mit seinem Reichtum ein Problem hat, kann ihm jederzeit entsagen und auf den Spuren vieler Bettelprediger wirken. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Wer aber die Politik mit solchen Ideen füttern, sollte genauestens prüfen, mit welchen Dynamiken er sich ins Bett legt. Beim Aufwachen könnte es bereits zu spät sein.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Hochreiter