Österreichische NGOs für Menschenrechte und Entwicklungspolitik haben sich zu einer Aktions-Plattform (Sudan Plattform Austria) zusammengeschlossen, um die Einstellung der Aktivitäten des Erdölkonzerns OMV im Bürgerkriegsgebiet in Zentral-Sudan zu erreichen. Gefordert wird, dass das Management der OMV eine Stilllegung der Arbeiten veranlasst, bis ein Friedensabkommen zwischen den Bürgerkriegsparteien zustande gekommen ist. Die Einhaltung der Menschenrechte soll die Voraussetzung für eine Wiederaufnahme der Förder- und Explorationstätigkeiten im Sudan sein.
Die österreichische Plattform, die Teil des europaweiten Netzwerks ECOS (European Coalition on Oil in Sudan) ist, wendet sich auch direkt an die Republik Österreich, derzeit größte Aktionärin der OMV: die Bundesregierung soll die Einhaltung der Menschenrechte im Sudan überwachen lassen und dem Nationalrat darüber regelmäßig berichten. Der gesamte Forderungskatalog ist unter www.dka.at abrufbar.
Die Aussicht auf Erdölreichtum hat die Rüstungsausgaben der sudanesischen Regierung hochgetrieben und den über 40-jährigen Bürgerkrieg weiter angeheizt (siehe Bericht in SÜDWIND-Magazin 5/2001). Der UN-Sonderberichterstatter für den Sudan, Gerhard Baum, warnt, dass „die Ölgewinnung den Konflikt verschärft, da er zu einem Krieg um das Öl geworden ist“.
Weiterführende Infos: Dreikönigsaktion, Tel: 01/481 09 9 – 38, Gottfried Mernyi, Tel: 01/408 80 73