Der Klimarebell Joe Kemptner ist gestorben.
Wenn ich die Frage höre, ‚ab wann rechnet sich eine Klima-Investition?‘, muss ich immer an das Wort ‚Amortisation‘ denken. In diesem Terminus steckt das lateinische Wort für Tod, es heißt MORS. Wenn die Frage, wann rechnet sich was, weiterhin so engstirnig gestellt wird, kann das nicht gut ausgehen. Wir müssen uns vom ökonomischen Fundamentalismus verabschieden. Es hilft nichts. Nackter Ökonomismus, das pure Streben nach Geld allein, ist eine Beleidigung für Moral und Verstand.“ Das schreibt Joe Kemptner in seinem Buch „Laufender Achter“.
Dr. Josef Kemptner, von 1996 bis 2003 Leiter der Klimabündnis-Regionalstelle in Salzburg, ist vergangenen Monat gestorben. Mit ihm verlieren das Klimabündnis Österreich und die EZA 3.Welt einen ihrer wertvollsten Aktivisten. Joe Kemptner hat in den letzten 25 Jahren viel dazu beigetragen, die Ideen von Sozial- und Umweltverträglichkeit in die Köpfe und Herzen vieler Menschen hinein zu tragen. Von 1977 bis 1996 war er in der Informationsarbeit der EZA 3.Welt tätig. Er motivierte viele Gruppen, im Sinne eines fairen Ausgleichs zwischen Nord und Süd aktiv zu werden. Aus der damals kleinen Initiative ist das größte Unternehmen des Fairen Handels in Österreich geworden.
Mitte der 1990er Jahre fand Joe Kemptner den Weg zum Klimabündnis. Er verstand es, neue Gemeinden und Betriebe für die Idee des Klimaschutzes zu begeistern, die Einzelnen an die eigene Verantwortung zu erinnern und damit die Wichtigkeit des eigenen Tuns einzumahnen. Er war Philosoph und Ratgeber, streitbarer Leserbriefschreiber und überzeugter Radfahrer. Seine kreative Herangehensweise an die oft trockene Materie des Klimawandels hat ihm große Anerkennung gebracht. Joe Kemptner lebt in den Herzen vieler Menschen weiter.
Joe Kemptner, Laufender Achter, KlimaLogBuch 2003. Erhältlich in allen Klimabündnis-Büros.