Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas
Unrast-Verlag, Münster 2005, 196 Seiten, EUR14,00
Preguntando caminamos – „Fragend schreitend wir voran“ – ist das Motto der mexikanischen Zapatistas. Der Autor begleitet die zapatistischen Bauernfamilien ein Stück auf diesem Weg – bei ihrer Arbeit auf den Kaffeefeldern sowie in ihrer Kooperative Mut Vitz. Dabei gewinnt er einen guten Einblick in die Geschichte ihres Kampfes um Land und Würde, in den entbehrungsvollen Alltag der indigenen Gemeinden und in die spannenden Prozesse innerhalb der Kooperative. Auch werden die Partner der Kooperative, die Käuferorganisationen im alternativen, fairen und biologischen Handel, kritisch beleuchtet. Die lebensnahe ethnographische Betrachtungsweise des Verfassers ermöglicht Einblicke hinter die Fassade der Ideologie: Brüche und Widersprüche im zapatistischen Selbstverständnis werden sichtbar. Aber die Lebensberichte der Tzotzil-Bauern veranschaulichen auch die Ausdauer, den Mut und den Erfindergeist der zapatistischen Basis. Ausgehend von der Kaffeekooperative Mut Vitz wird der Weg der indigenen Autonomie und somit die bisher kaum bekannte Alltagspraxis dieser Aufstandsbewegung skizziert.
Die Zapatistas, die derzeit wohl beliebteste Projektionsfläche der GlobalisierungsgegnerInnen, erhalten so in diesem Buch Ecken und Kanten – und gewinnen an Profil.