Hella Braune/Frank Semper
Sebra-Verlag, Hamburg 2008, 484 Seiten, € 23,90
Die Qualität der Reiseführer des kleinen norddeutschen Verlages hat sich unter Lateinamerika-Reisenden bereits herumgesprochen. Die Reiseführer sind mit großer Sachkenntnis geschrieben und enthalten ausführliche Informationen zur soziokulturellen Realität der Länder: Bevölkerung und Minderheitenpolitik, Parteienwirtschaft und Menschenrechtslage bis hin zu Literatur, Bildender Kunst und Musik. Natürlich finden sich jede Menge nützlicher Details zum Reisen selbst, geographisch gegliedert: Beschreibung der Sehenswürdigkeiten, Hinweise auf Unterkünfte und Verkehrsverbindungen und alle möglichen nützlichen Tipps. Wobei das Autorenpaar alle dargestellten Routen selbst befahren hat und nicht wie jener Reporter des „LonelyPlanet“ zu Kolumbien die Texte erfunden oder abgeschrieben, um die schlechte Bezahlung der Reiseverleger wett zu machen.
Mit Ausnahme von Cusco und Machu Picchu ist Peru ein ziemlich wenig bekanntes und entdecktes Reiseland. Dabei gibt es zahlreiche andere und zeitlich noch ältere Zeugen verschollener Kulturen als die Inkastätten: Chavín, Paracas, Nazca, Moche, Chimú … Die Frage nach dem Entstehen und Vergehen dieser Hochkulturen ist vielfach noch nicht beantwortet; neue Forschungsergebnisse bringen ständig neue Erkenntnisse – und werden in teilweise neuen Museen präsentiert, wie die Kultur der Moche in Lambayeque, die Hauptstadt des Huari-Reiches bei Ayacucho, der archäologische Komplex von Chavín de Huantar in der „Weißen Kordillere“.
Mit den SEBRA-Bänden zu Chile, Bolivien und Kolumbien ist der Andenraum nun fast komplett abgedeckt. Auf die Qualität eines jeden Reiseführers kann man sich verlassen.