Nach dem Scheitern der WTO-Konferenz von Cancún greifen die Vereinigten Staaten nun scharf durch. Noch in der letzten Septemberwoche reiste Handelsbeauftragter Robert Zoellick durch Mittelamerika, um die einzelnen Regierungen auf die für Dezember 2003 geplante Unterzeichnung des Zentralamerikanischen Freihandelsabkommens (CAFTA) einzuschwören.
Besonderen Unmut rief in der Öffentlichkeit Zoellicks arroganter Auftritt in Costa Rica hervor, wo er der Regierung das Ultimatum stellte, entweder den Telekommunikationsmarkt zu liberalisieren oder aus den CAFTA-Verhandlungen ausgeschlossen zu werden. Die Regierung hatte bis jetzt, u.a. auch auf Grund der entsprechenden öffentlichen Meinung, eine Privatisierung von Grundversorgungsdiensten abgelehnt.
Nach Zoellicks Besuch gab Costa Rica bekannt, sich aus der in Cancún gebildeten G-21-Gruppe (angeführt von Brasilien, China u.a.) zurückzuziehen. Kolumbien und Peru folgten dem „Beispiel“ der kleinen zentralamerikanischen Republik.