Thema 4/ 2000
In mir keimt der Verdacht, hier könnte nicht nur Philantropie am Werk sein, hier könnten womöglich unter einem Deckmantel mittels Dumpingpreisen neue Märkte für die westliche Pharma-Industrie erschlossen werden. Ist das Wissen der traditionellen HeilerInnen erst einmal von Ethno-PharmakologInnen in Daten- und Gen-Banken konserviert und den Pharma-Konzernen zur Verfügung gestellt, dann können die TrägerInnen dieses Wissens ruhig aussterben oder ausgerottet werden, ihre Nachkommen werden ihr Heil in den Produkten der Pharma-Industrie finden.
Ich glaube ja, der Gesundheit zuträglicher wäre, den Betroffenen mehr Kompetenz über ihre Gesundheit zu lassen (oder wieder zu geben). Überspitzt formuliert: ein heisser Lindenblüten-Tee und ein warmes Bett zur rechten Zeit verhütet, dass aus einer Verkühlung eine Lungenentzündung wird und spart Antibiotika; ähnliche Rezepte, die nicht in einer Apotheke zu kaufen sind, gibt es, nehme ich an, nicht nur in Mitteleuropa sondern auch im Amazonas-Urwald.
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