Sehr geehrte Frau Hammond,
gerne möchte ich Sie auf meine Publikationen zu A. Soliman seit 1993 hinweisen. Sie finden alle in der ÖNB. Allmählich habe ich den Eindruck, dass Forscher(innen) zu Soliman aus dem deutschen Ausland in der österreichischen Presse ignoriert werden. Vielleicht existieren da noch Vorurteile gegenüber ausgesuchten nicht-schwarzen Menschen? Über meine Soliman-Ausstellung 2004 im Rollettmuseum Baden berichtete nur eine einzige Zeitschrift, jedoch keine Wiener Zeitung. Trotzdem erhöhte sich die Besucherzahl im Badener Rollettmuseum während meiner Soliman-Ausstellung um 30%. Und der Katalog ist ein Renner geworden. W. Sauer greift mich – unter Zuhilfenahme schlichter Unwahrheiten – in seinem Buch vehement an, verweigert mir jedoch eine Podiumsdiskussion, in der ich mich dagegen wehren könnte. Ich hatte 1999 eine bei ihm entstandene Magisterarbeit von Andrea Klausgraber kritisiert. Sie hatte u.a. den Eindruck erweckt, sie habe die von mir entdeckte Soliman-Büste in Baden gefunden. Nun muss ich leider per Rechtsanwalt gegen Sauer vorgehen. Er spazierte übrigens jahrelang durch Wien und präsentierte den Afrikanerkopf auf dem Wappen der Pocci an der Wand der Minoritenkirche als Darstellung eines realen, verstorbenen Afrikaners.
Araba Johnston-Arthur hatte ich 2003 telefonisch angeboten, bei meiner Ausstellung mitzuwirken. Sie meinte damals: „Das macht ja so viel Arbeit“. Nun aber wird von anderen Damen erklärt, weisse Frauen (damit bin wohl auch ich gemeint) würden ihre Arbeit behindern. Ich hatte in meiner Ausstellung Josephine Soliman als potentielles Mitglied von „PAMOJA“ bezeichnet, für den Fall, dass sie heute leben würde. Dies regte die Damen an, sie nun als eine frühe Vorkämpferin zu bezeichnen. Daraus entstanden Aktivitäten im Schlepptau des Mozartjahres.
Vielleicht könnten Sie zu diesen Umständen einmal eine Tagung veranstalten. Ich bin dabei.
Menschen sind nämlich nicht nur deshalb im Recht, weil Sie Professor, schwarz und nicht-deutsch sind.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Firla