Film
DVD, 92 Min, € 14,90
Markus Imhoof erzählt die Geschichte des „big business bee“. Der Film des renommierten Schweizer Dokumentarfilmers zum Thema Bienensterben klärt dabei über das Geschäft mit dem Honig genauso auf wie über die Tiere selbst – bis hin zu beeindruckenden Makroaufnahmen aus dem Inneren von Bienenstöcken. Imhoofs Interesse an der Biene ist dabei, wie man im Laufe des Filmes erfährt, familiär bedingt: Sein Großvater war Imker und hatte eine Zucht mit einer Hundertschaft an Bienenvölkern. Tochter und Schwiegersohn wiederum sind BienenforscherInnen.
„More than honey“ spannt einen weiten Bogen: von einer idyllischen Imkerei eines Bauern in den Schweizer Bergen, der seine Völker liebevoll umhegt, bis hin zur industriellen Honigerzeugung eines US-amerikanischen Großimkers. Der Großimker möchte unter Ausschöpfung aller medizinischen und chemischen Möglichkeiten alle Wachstumsrekorde sprengen.
Imhoof widmet sich auch Landwirtschaften, die ohne Bienen auskommen, etwa im Norden Chinas, wo tausende ArbeiterInnen mit importierten Pollen die Bestäubungsarbeit der Bienen übernehmen. Die so genannten Killerbienen in den USA wiederum sind eine Kreuzung aus europäischen und afrikanischen Bienen, die etwas „wilder“ sind. Ihr Stich ist dabei keinesfalls tödlich – soviel zu ihrer Fama.
Die industrielle Verwendung von Bienen zerstört ihre Lebensweise. Das wird deutlich, wenn die Dokumentation über Schwänzeltanz, Drohnen, Königinnen und Gelée Royale berichtet, aber auch über Krankheiten, die immer massiver auftreten. In Verbindung mit den eindrucksvollen Aufnahmen aus dem Bienen-Universum erlebt man eine spannende Dokumentation. Abgerundet wird das Angebot durch Bonusmaterial, das neben einem informativen Interview mit dem Regisseur sowie einer Bildergalerie auch über die Entstehung der Makroaufnahmen informiert. Quasi als Nachschlag für all jene, die nach 92 Minuten die Biene immer noch nicht loslässt.
Ines Zanella
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