Mitte Mai fand in Wien ein Vorbereitungstreffen zum Europäischen Sozialforum (ESF) statt, das wiederum eine Etappe zum alternativen Weltgipfel im Jänner 2003 darstellt.
Rafaela Bolini vom italienischen ESF-Vorbereitungskomitee: „Die Hauptthemen von Florenz werden der Kampf gegen den Neoliberalismus, gegen den Krieg, den Rassismus, die Intoleranz sein.“ Die italienische Sozialaktivistin betonte auch die Wichtigkeit der Einbeziehung von Jugend- und StudentInnenorganisationen in den Prozess sowie der Einbindung der Gewerkschaften.
Alexander Buskalin von der russischen Bewegung „Alternativa“ vergleicht das Armutsniveau in seiner Heimat mit dem von Zentralafrika. Eine widerständische Sozialbewegung in Russland ist erst im Entstehen begriffen und gegenwärtig am ehesten noch in der Arbeiterschaft ausgebildet. Deshalb ist für Buskalin die Internationalisierung dieser Bewegung besonders wichtig.
Erstmals gliedern sich bedeutende Teile des Österreichischen Gewerkschaftsbundes – nicht gerade berühmt für soziale Sensibilität und Flexibilität – in die zivilgesellschaftliche Bewegung „für eine andere Welt“ ein. Die Metallarbeiter- und die Eisenbahnergewerkschaft sowie die GPA unterstützten das Treffen materiell und ideell. „Dem Motto ‚Ein anderes Europa für eine andere Welt‘ muss man sich aus gewerkschaftlicher Sicht vollinhaltlich anschließen“, versicherte Wolfgang Greif, internationaler Sekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA).
Auch ATTAC Österreich und die Österreichische Hochschülerschaft beteiligten sich aktiv an der Durchführung des Wiener und an der Vorbereitung des Florentiner Treffens. ATTAC ist mittlerweile auch schon in Polen und Ungarn mit Landesorganisationen vertreten. Die Bewegung für eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte zählt allein in Österreich schon über 60 Organisationen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen als Mitglieder.
Der Prozess der Regionalisierung des Weltsozialforums soll auch nach dem dritten Gipfel in Porto Alegre im kommenden Jänner weitergehen, somit ist auch das Europäische Sozialforum als ständige und sich ständig weiter entwickelnde Einrichtung gedacht.
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