Erstmals haben sich Medien ethnischer Communities in Wien auf einer eigenen Messe präsentiert.
Allgemein heißt es ja, dass die Politik der Wirtschaft hinterher hinkt. Aber eins hat sie ihr – in Österreich zumindest – doch voraus: Parteien haben ethnische Communities und Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe erkannt, wenn auch meist nur im Wahlkampf. Die großen Firmen und Unternehmen scheuen sich hingegen bis heute, in ihrer Werbung auch andere Gesichter als die von Herrn Meier und Frau Susi zu zeigen. Das war der Konsens eines mit Fachleuten aus dem Bereich interkulturelles Marketing besetzten Podiums zum Thema „Wie spricht man ethnische Communities medial an?“.
Dies war nur eine der Diskussionen, die auf Österreichs erster Messe für Medien von MigrantInnen geführt wurde. Unter dem Titel „Medien.Messe.Migration“ präsentierten sich im September am Unicampus in Wien Zeitschriften, Medienagenturen, Radio- und Fernsehprojekte der türkischen, der Balkan-, der afrikanischen und anderer Communities vorwiegend in Wien. Der Hintergrund: In Österreich leben rund 1,4 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund. D.h. sie sind entweder selbst zugewandert oder von Eltern nicht-österreichischer Herkunft geboren. Diese gelebte Diversität spiegelt sich in österreichischen Medien jedoch nur sehr begrenzt wieder. Presseförderung gibt es außerdem nur für Zeitungen und Zeitschriften, die in einer von der österreichischen Verfassung anerkannten Sprache erscheinen.
Die Messe wurde vom Verein M-Media und der Interkulturellen Medien- und Werbeagentur Turklook veranstaltet und soll ab jetzt jährlich stattfinden.