Menschen, die bewegen: Albert Pranger

Von Christina Schröder · · 2023/Jul-Aug

Sie sind in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagiert. Was hält Sie dabei?

Ich mag es, anderen engagierten Menschen zu begegnen und Visionen zu teilen – wie zum Beispiel, bei Südwind, die vom „Guten Leben für alle“.

Gibt es eine Begegnung, die Ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?

Bei der Homosexuellen Initiative Wien habe ich einmal einen schwulen Mann aus Polen kennengelernt. Er hat mir beschrieben, wie schwierig das Alltagsleben für queere Menschen dort ist. Das hat mich sehr betroffen gemacht.

Sie haben gerade Ihr Lehramtsstudium abgeschlossen. Abgesehen vom Fachlichen – was, denken Sie, können Sie anderen besonders gut beibringen?

Mir ist ein offener, respektvoller Umgang sehr wichtig und diesen möchte ich vorleben und weitergeben.

© Christina Schröder / SWM

Albert Pranger ist vor 25 Jahren in Salzburg auf die Welt gekommen und in Hallein aufgewachsen. Seine vorwissenschaftliche Arbeit im Gymnasium schrieb er zu globaler Bewegungsfreiheit. Nach der Matura absolvierte er den Zivildienst bei Südwind in Wien. Es folgte das Lehramtsstudium Geschichte und Geografie.

Parallel dazu engagierte Pranger sich beim Projekt Flagincluded, bei dem es darum geht, Bewusstsein für LGBTIQ+-Themen an Schulen zu bilden. 2019 wurde Pranger im Rahmen eines homophoben Vorfalles attackiert und ging deswegen vor Gericht. Daraufhin begann er, neben seinem Lehramtsstudium bei seinem Rechtsanwalt Helmut Graupner zu arbeiten und Jus zu studieren. Als Ehrenamtlicher ist Pranger immer noch rund um das Südwind Straßenfest engagiert.

Wenn Sie sich eine Fähigkeit wünschen dürften, die sie noch nicht haben, welche wäre das?

Ich würde gerne strukturierter sein in Bezug auf meine Zukunftspläne. Im Moment weiß ich noch nicht so genau, wohin ich mich beruflich bewegen werde.

Was macht Sie wütend?

Die große Aufmerksamkeit, die viele Menschen den Aktionen der Klimaaktivistinnen und -aktivisten widmen und sich darüber empören, anstelle sich mit Maßnahmen gegen die Klimakrise zu beschäftigen.

Was ist Ihr Rezept gegen diese Wut?

Sport, das Reden mit anderen, die sich aktiv gegen die Klimakrise einsetzen, und mein eigenes Engagement dagegen.

Wovon brauchen die Menschen am meisten, um in einer besseren Welt leben zu können?

Mehr Bildung, weniger rechte Politik und mehr Klimaschutz bzw. mehr Schutz vor dem Eingreifen der Menschen.

Und was kann jede und jeder Einzelne hierzulande dazu beitragen?

Bei jeder Gelegenheit wählen gehen; Menschen zuhören, die andere Perspektiven, Meinungen oder Lebensrealitäten haben; sich auch abseits der Massenmedien informieren, zum Beispiel im Südwind-Magazin.

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