Mega-Aufgaben

Von Brigitte Pilz · · 2012/11

Stellen Sie sich 37 Millionen Menschen vor, versuchen Sie es. So viele leben in Tokio. Man kann sich diese Zahl ebenso wenig vor Augen führen wie die zehn Millionen Menschen in Jakarta. Wenn man sich mit Riesenstädten beschäftigt, fliegen einem unglaubliche Zahlen um den Kopf. Die Entwicklung überholt die Prognosen ständig. War etwa Mumbai 1975 auf Platz 15, ist die indische Stadt heute bereits auf Platz sieben der Weltrangliste, was so nicht erwartet wurde.

Ranglisten mögen für ForscherInnen von Bedeutung sein. Riesenstädte stehen bei ähnlichen Bedingungen vor vergleichbaren Herausforderungen. Deshalb halten wir uns bei diesem Thema nicht nur an die quantitativen Definitionen. Das heißt, wir berichten etwa von Initiativen, wenn sie beispielhaft scheinen, obwohl die Millionenstadt vielleicht der Definition Megastadt (noch) nicht „gewachsen“ ist. Der gewaltige Unterschied ergibt sich daraus, ob sich eine Riesenstadt in einem reichen Land befindet oder in einem armen. Die wirtschaftliche und die demokratische Entwicklung eines Staates sind auch für das gedeihliche Fortkommen seiner Städte entscheidend.

Die Bewältigung von Problemen ist mit Sicherheit auch dann schwieriger, wenn das Wachstum sehr rasch passiert und die Bevölkerungsdichte in einem kurzen Zeitraum stark zunimmt. Megastädte in Afrika, Asien und Lateinamerika haben es aus diesen Gründen schwerer, eine nachhaltige Entwicklung für alle zu ermöglichen. Kriminalität, Mangel an Arbeitsplätzen, extreme Armut, Slums etc. – solche Probleme sind dort sicher krasser ausgeprägt als im globalen Norden.

Trotzdem halten wir es nicht für zielführend, in diesem Thema eine Litanei der Missstände anzustimmen. Wir richten unser Augenmerk – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – auf positive Entwicklungen, auf nachhaltige Projekte, auf zukunftsorientierte Ansätze innerhalb der gigantischen Aufgabenstellungen einer ökonomisch armen Riesenstadt. Die Tragfähigkeit einer Aktion stellt sich erst Schritt für Schritt heraus. Wichtig ist es damit zu beginnen, einen Faden aus einem Knäuel von Herausforderungen zu ziehen. Jedenfalls zeigt sich: Zukunftsfähigkeit braucht das Zusammenspiel von politisch Verantwortlichen und einer innovativen Bevölkerung.

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