Lokalaugenschein im kolumbianischen Bistro

Dieses Mal beim Ehepaar Mora.

Zuleyma Olaya Mora, 54, wurde in der kolumbianischen Stadt Cali geboren. In ihren Zwanzigern kam sie zum Arbeiten nach Europa – und landete schließlich über eine hier lebende Tante in Wien. Zuerst verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Reinigungskraft und Babysitterin. Einmal ließ die damals begeisterte Hobbyköchin den Chef eines karibischen Restaurants ihre Tamales kosten, ihre gedämpften Maisteigtaschen mit verschiedenen Füllungen. „Er wollte meine Rezepte haben, aber ich habe sie nicht hergegeben“, erzählt sie.

Mora bekochte Freund:innen für private Feste und empfand dabei so viel Freude, dass sie eines Tages beschloss, ein Lokal mit ihrem österreichischen Mann Gerry aufzumachen.

Zehn Jahre später, 2020, war es so weit und das Paar eröffnete – trotz coronabedingter Startschwierigkeiten – das bisher einzige kolumbianische Restaurant Wiens, die Casa Mora, im 16. Bezirk.

„Wir waren überrascht, wie gut es den Menschen aus Österreich schmeckt!“, so Mora. „Mittlerweile machen sie gut die Hälfte unserer Gäste aus, die andere kommt vorwiegend aus Kolumbien“, fügt Gerry Mora hinzu. Alle genießen die typischen Schmankerln wie Arepas (Maismehlfladen), Empanadas und Tamales (gefüllte Teigtaschen).

Zudem wird in der Casa Mora ein stets wechselndes Tagesmenü geboten. „Ich war schon jahrelang nicht in Kolumbien, aber ich trage es in meinem Herzen. Und ich koche mit Liebe! Bei uns kommen nur hausgemachte Spezialitäten aus regionalen Zutaten auf die Speisekarte“, sagt Zuleyma Mora mit einem einladenden Lächeln.

Casa Mora, Possingergasse 59-61, 1160 Wien, casamora.at