Schön ist es ja wirklich nicht, das „Binnen-I“. Kürzlich ist es wieder ins Gerede gekommen. Das Österreichische Normungsinstitut hat die Streichung des Binnen-I vorgeschlagen, um die Lesbarkeit von Texten zu verbessern. Vorgeschlagen wird unter anderem eine Art Generalklausel, dass in einem Dokument die männliche Form für das männliche wie das weibliche Geschlecht gilt.
Nicht wirklich neu, das Argument. Okay, juristisch absichern kann man sich damit.
Doch nach mehreren Jahrzehnten der Debatte, in denen sich eine geschlechtersensible Sprache immer breiter durchgesetzt hat, kann davon ausgegangen werden, dass das „Mitgemeintsein“ von Frauen nicht mehr funktioniert. Das ist Alltags- und Selbsterfahrung in der Südwind-Redaktion. Schreibt ein Autor „Mittelsmänner“, kommt sofort die Nachfrage: Sind bei diesem Geschäft wirklich keine Frauen beteiligt?
Wir halten das Binnen-I für ein unschönes, jedoch bewährtes sprachliches Provisorium. Und wir werden es weiter in jenen Sprach-Situationen verwenden, in denen sich keine elegantere Formulierung findet.
Mit dieser Doppelausgabe wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre sowie einen erholsamen und schönen Sommer. Bis zum Wiederlesen Anfang September
die Südwind-Redaktion
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