
Honduras
Die Feindseligkeit gegen Lesben, Schwule und Transgender-Personen (LGBT) hat in Honduras Tradition. Vor zwei Jahren hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die systematischen Übergriffe gegen Homosexuelle beklagt. Nach dem Sturz von Präsident Zelaya am 28. Juni 2009 wurden 38 Angehörige dieses Personenkreises ermordet, so ein neuer Bericht der Interamerikanischen Menschenrechtskommission. Die meisten der Opfer waren Personen, die auf den Straßen von Tegucigalpa und San Pedro Sula, den größten Städten des Landes, als SexarbeiterInnen tätig waren.
Eines der bekanntesten Mordopfer war der Menschenrechtsaktivist Walter Trochez. Er wurde am 13. Dezember 2010 in der Hauptstadt auf offener Straße erschossen. Nach dem Putsch hatte sich Trochez zu einem der wichtigsten Wortführer im Kampf gegen homophobe Gewalt entwickelt. Nach Ansicht der Menschenrechtsanwältin Sally Valladares ist die Mehrzahl der Übergriffe politisch motiviert. „Die Übergriffe der Polizei richten sich absichtlich gegen MenschenrechtsaktivistInnen und jene, die in der LGTB-Community aktiv sind.“